Müller-Unkel Louis Geb. 13. Februar 1853 in Schmalenbuche Gest. 23. Februar 1938 in Rudolstadt |
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Er war führend in der Herstellung
von Fotozellen, sein Name ist untrennbar mit der Entdeckung der
Röntgenstrahlen verbunden. © Rudolf G. A. Fricke |
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Louis
Müller-Unkel entstammte einer Region des Thüringer
Waldes, in der die Glasfabrikation Tradition hat. Keimzelle dieser
Tradition ist das nicht weit von Schmalenbuche entfernte Lauscha, als
Fertigungsstätte von Weihnachtsschmuck berühmt.
Elster und Geitel erforschten den äußeren lichtelektrischen Effekt. In
diesem Zusammenhang gelangten sie zur Erfindung der Fotozelle. Die
lichtelektrischen Zellen stellte wiederum Müller-Unkel her. Er war
alsbald in der Lage, Fotozellen in jeder gewünschten Ausführung
herzustellen und nahm damit eine wissenschaftlich bedeutsame Position
ein.
Müller-Unkel führte seine Arbeiten mit hohem fachlichen Anspruch aus.
Das sprach sich herum. Heinrich Hertz (1857-1894), Philipp Lenard
(1862-1947), Conrad Röntgen
(1845-1923) und viele andere traten zu dem Braunschweiger Glastechniker in Kontakt.
Er war dadurch an Entdeckungen und Entwicklungen beteiligt, die tief in
die Ausprägungen unserer Zivilisation eingriffen. Wie neuere Forschungen
zur Entdeckungsgeschichte der Röntgenstrahlen ergeben haben, waren es
Gasentladungsröhren die Müller-Unkel für Röntgen anfertigte, mit denen
dieser am Abend des 8. November 1895 seine sensationelle Beobachtung der
körperdurchdringenden Strahlung machte.
Als
Louis Müller-Unkel nach Braunschweig kam, bezog er Räumlichkeiten an der
Hamburger Straße. Alsbald zog er zur Rebenstraße. Seine Firma nannte
er »Institut zur Anfertigung chemischer, physikalischer und
meteorologischer Glaspräcisions-Instrumente«. Die Fertigung von sogenannten Gasentladungsröhren bestimmte die ersten Jahre seines Wirkens.
Die in seinem ersten Firmenprospekt bereits aufgeführten „Chemischen
Apparate“ belegen jedoch, dass er durchaus um weitergehende Kontakte zu
Braunschweiger Wissenschaftlern bemüht war. |
Firmenstempel Glühkathoden-Diode Q.: Nachlass Elster&Geitel, Große Schule Ausstellungskatalog, 1889 Q.: Nachlass Elster&Geitel, HAB Photozelle mit Kaliumamalgam Q.: TU-Clausthal |
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Weiterführende Literatur: Rudolf G. A.
Fricke, Günter
Dörfel, Hermann
Schaedel: Braunschweiger und andere
Röntgen(röhren)pioniere Müller - Fachliche Verwandtschaften und
verwandtschaftliche Beziehungen. In: Braunschweigisches Jahrbuch für
Landesgeschichte, Band 98, 2017 (ZDB-ID 13606645), S. 125-140. Zur Genealogie Müller: http://www.rudolf-fricke.de/Glasmacher/Mueller_Gen.htm |
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